Sonntag, 25. März 2007
Licht

Der graue Winter ist endlich vorbei! Im Frühling werden die Tage länger und heller. Die Blumen blühen und die Bäume werden grüner. Die ersten warmen Sonnenstrahlen locken auch die Menschen aus den Wohnungen.

Wer von uns Mitteleuropäern sehnt sich nach den langen, dunklen Monaten nicht danach. Nach dem, was uns düstere Gedanken wenigstens für kurze Zeit vergessen machen kann, nach dem, was uns die Dinge wieder klarer und deutlicher sehen lässt, nach dem, was wir gemeinhin als das Gegenteil von Dunkelheit bezeichnen: Der Helligkeit, dem Licht.


Die ersten Sonnenstrahlen

Jetzt, da es wieder länger hell bleibt am Abend und am Morgen früher hell wird, jetzt beginnt sie wieder, die helle Zeit, die Zeit des Lichts. Der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten. Licht ist unser Stichwort für diese Woche, gerade rechtzeitig zum kalendarischen Frühlingsanfang, dem 21. März.

Licht hat ursprünglich und immer noch unter anderen Bedeutungen die von Helle und Glanz. Wir kennen das gleißende Sonnenlicht am sommerlichen Strand, die glänzenden Lichtreflexe auf dem Wasser, die strahlende alles ausleuchtende Helligkeit der Sonne im Hochsommer. All dieses Licht ist Tageslicht. Natürliches Licht. Sonnenlicht.

Die letzten Mondstahlen
Auch der Mond gibt Licht. Allerdings indirekt. Er nimmt es, bildlich gesprochen, von der Sonne. Was im Licht des Mondes, oder dichterisch ausgedrückt, im ‚Mondenschein’ alles geschieht oder geschehen kann, welche Stimmungen das Mondlicht erzeugt und befördert, dies zu beschreiben, reichten auch mehrere Stichwörter nicht aus.

Was den Mond und sein Licht angeht, so muss aber das ‚Abendlied’ von Matthias Claudius’ zitiert werden, das mit den Worten beginnt: "Der Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen, am Himmel hell und klar"…

Künstliches Licht
Licht, ob natürliches oder künstliches, ist eine Energieform und im physikalischen Sinn die Ursache für die Sichtbarkeit der Körper. Oder: Ohne Licht können wir nichts sehen; wobei hinzugefügt werden muss, dass wir dazu der Fähigkeit des Sehens bedürfen. Des Augenlichts. Glücklicherweise sind wir nicht nur auf natürliches Licht angewiesen.

Wenn wir spät nach Hause kommen oder an einem garstigen Winternachmittag oder nachts aufstehen, was machen wir? Wir knipsen das Licht an. Am Lichtschalter. Wie sehr wir vom elektrischen Licht und von der Elektrizität abhängig sind und ohne darüber nachzudenken über sie verfügen merken wir erst, wenn uns ein Stromausfall dazu zwingt, nach der Taschenlampe zu suchen, oder Kerzen anzuzünden.

Die Schattenseiten des Lichts
Welche Rolle Licht oder ‚das Licht’ für die Menschen spielt zeigt nicht zuletzt die Vielfalt seiner übertragenen Bedeutungen. Übrigens in allen Sprachen und Kulturen. Beschränken wir uns auf einige Beispiele im Deutschen. "Wo viel Licht ist, ist starker Schatten." Diese Binsenweisheit, dank Goethe zum geflügelten Wort geadelt, bedeutet in etwa, wo viele Vorteile, viel Positives zu sehen ist, da gibt es auch viele Nachteile.

"Bei Licht besehen", also bei sorgfältigem Nachdenken, zeigt sich vieles im rechten Licht. Also so, wie es wirklich ist. Wer jemanden "hinters Licht führen will", der verheimlicht ihm oder ihr etwas, enthält etwas vor, will täuschen. Das klappt natürlich und glücklicherweise nicht immer und der betroffenen Person geht gerade rechtzeitig noch "ein Licht auf". Übrigens: Aufgehen von Licht, das ist natürlich auch Sonnenaufgang.

Keine große Leuchte
Bescheidenen gleichwohl klugen und kenntnisreichen Menschen wird bescheinigt, er oder sie stelle sein "Licht unter den Scheffel". Ein ‚Scheffel’ ist ein altes Hohlmaß, ein offenes Gefäß ganz unterschiedlicher Größe, mit dem sich auch etwas abdecken lässt. Auch das Licht. Wer hingegen "sein Licht leuchten" lässt, verfügt in den allermeisten Fällen zwar über ausgeprägtes Selbstbewusstsein, ist aber nicht schon deshalb eine "Leuchte". Ein großes Licht. Aber was soll’s.

Freuen wir uns, dass wir jetzt nicht mehr so viel elektrisches Licht brauchen, weil die Sonne wieder länger scheint. Sie beginnt auch – ganz vorsichtig – wieder zu wärmen; und bald sehen wir es wieder: Das lichte Grün der Bäume.

Fragen zum Text
An welchem Tag beginnt der Frühling?
A. am 1. April
B. am 27. April
C. am 21 März

"Wo viel Licht ist,...
A. sollte man eine Sonnenbrille tragen."
B. sollte man bleiben."
C. ist viel Schatten."

Wer jemanden hinters Licht führen will...
A. will jemanden verführen.
B. will jemandem eine Freude machen.
C. will jemanden täuschen.

Arbeitsauftrag

Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – welche Jahreszeit mögen Sie am liebsten. Schreiben Sie einen kurzen Aufsatz und begründen Sie ihre Meinung. >>Michael Utz<<
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