Montag, 1. Oktober 2007
Verbraucher

Die Welt ist schlecht, böse und gemein und ändern kann das vor allem einer - der Verbraucher. Schade nur, dass dieser seine Macht kaum zu nutzen weiß. Dabei gibt es Vereine, die speziell für den Verbraucher da sind.

Er, der Verbraucher, ist ein merkwürdiges Wesen. Er ist gleichermaßen die Masse derjenigen, die etwas verbrauchen, wie auch der einzelne Verbraucher, das Individuum, das zwar ebenfalls verbraucht, aber auf eine ganz persönliche Weise. Natürlich gibt es rein sprachlich auch die Verbraucherin und die Verbraucherinnen, aber die sind im Oberbegriff 'Verbraucher' sozusagen mitenthalten. Deshalb lautet die Frage nicht wer sondern was ist ein Verbraucher.

Ein unpersönlicher Begriff
Im wörtlichen Sinn ist der Verbraucher jemand, der wirtschaftliche Güter erwirbt. Dabei interessiert uns derzeit vor allem der Verbraucher, der insbesondere Waren und Dienstleistungen zur eigenen Bedürfnisbefriedigung in Anspruch nimmt. Dieser Verbraucher, also wir alle, heißt in der Fachsprache der Wirtschaftswissenschaften "Letztverbraucher" oder "Endverbraucher". Konsument klingt vielleicht ein bisschen gehobener, bedeutet aber dasselbe wie Verbraucher.

Der Verbraucher ist in der Konsumgesellschaft ein Wirtschaftsfaktor von ungeheurer Bedeutung. Nehmen wir beispielsweise die Lebensmittel- und Agrarindustrie. Was da produziert wird, muss auch verbraucht werden. Und das ist eine ganze Menge. Lebensmittel verbrauchen heißt, sie in bestimmter Form zu sich nehmen. Also essen und trinken. Die Vorsilbe "ver" hat übrigens immer die Grundbedeutung, dass etwas in einen anderen Zustand überführt wird oder sich etwas ändert. Beispiel: Benzinverbrauch. Der Kraftstoff wird durch Verbrennung in Energie umgewandelt, der Motor verbraucht Benzin.

Energieverbraucher

Da wir gerade bei etwas Technischem sind: ein Verbraucher ist beispielsweise in der Elektrotechnik eine Baueinheit, die Strom, also Energie aufnimmt und in eine andere Energieform, Wärme oder Licht, umwandelt. Es ist fast so, wie bei uns. Was die Lebensmittel betrifft, verbrauchen wir sie, um neue Energie zu bekommen. Aber ob Fleisch immer noch, wie es einmal hieß, ein Stück Lebenskraft ist, na ja!

Wie wichtig wir, die Verbraucherinnen und Verbraucher sind, zeigt nicht nur die Tatsache, dass wir von morgens bis abends immer und überall von der Verbrauchsgüterindustrie umworben werden, sondern auch, dass unsere höchsten Interessen ministeriell wahrgenommen werden.

Aufklärung und Sicherheit des Verbrauchers
Verbraucherpolitik ist offensichtlich wichtiger denn je, denn Verbraucherverbände wie zum Beispiel die Verbraucherzentralen mit den Verbraucherberatungsstellen haben nicht genügend Einfluss und Macht, um die Verbraucherinteressen, sprich den Verbraucherschutz umfassend zu gewährleisten. In Deutschland gibt es schon seit Jahrzehnten Verbraucherselbstorganisationen. Umfassender Verbraucherschutz ist das oberste Ziel dieser Einrichtungen.

Das heißt unter anderem Nahrungsmittelüberwachung. Dann Überprüfung der technischen Sicherheit: Gibt es zum Beispiel im neuen Super- oder Verbrauchermarkt genügend Notausgänge und Feuerlöscher? Wie sieht es mit der Produkthaftung der Hersteller aus – kann sich der Verbraucher im Ernst- beziehungsweise im Garantiefall auf die Angaben des Produzenten verlassen? Verbraucherschutz ist auch Verbraucherinformation in Form von Warentests und natürlich Kennzeichnungsvorschriften, sowie den Verbraucherpreisangaben.

Verbraucher bleibt Bürger
Verbraucherschutzverbände, Verbraucherzeitschriften, Verbraucherschutzvereine, es dürfte eigentlich nichts schief gehen. Eigentlich. Vielleicht sollten sich die Verbraucher darauf besinnen, dass sie auch Bürger sind. Aber dieser Begriff scheint sich in diesen aufgeregten Zeiten verbraucht zu haben.

Fragen zum Text
Wie kann man einen Verbraucher auch bezeichnen?
a. Konsument
b. Umwandler
c. Benutzer

Was bedeutet die Vorsilbe "ver"?
a. etwas präsentieren
b. etwas ins seinem Zustand belassen
c. etwas in einen anderen Zustand überführen

Was ist das oberste Ziel von Verbraucherselbstorganisationen?
a. schöne Überraschungen
b. umfassender Verbraucherschutz
c. bessere Öffnungszeiten

Arbeitsauftrag
Eine Aufgabe von Verbraucherorganisationen ist, zu prüfen, ob Supermärkte genügend Notausgänge und Feuerlöscher haben. Finden Sie diese Überprüfung überflüssig? Oder waren Sie schon einmal in einer Situation, in der Sie froh waren, dass es genügend Notausgänge und Feuerlöscher gab? Diskutieren Sie in Kleingruppen über Ihre Meinung.
>>Michael Utz<<
agloco.com
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